Schon vor der Corona-Pandemie galt das Gaststättengewerbe für viele Angestellte als wenig attraktiv. Lange Arbeitszeiten, auch an Wochenenden und Feiertagen, enormer körperlicher sowie psychischer Stress bei gleichzeitig schlechter bzw. unterdurchschnittlicher Bezahlung. Arbeitsbedingungen, die für viele nur schwer vereinbar sind mit Lebens- und Familienplanung und allenfalls als Studien-Nebenjob für eine begrenzte Zeit in Frage kommen.
Die Situation war schon vor Corona nicht einfach, nach der Corona-Pandemie hat sich die Personalsituation extrem zugespitzt. Laut einer Dehoga-Umfrage aus dem Oktober 2021 melden rund 80 Prozent der Betriebe im Gastronomiegewerbe von massiven Problemen wegen Personalausfalls und Fachkräftemangels. Nach aktuellen Zahlen derBundesagentur für Arbeit beläuft sich der Abgang an Angestellten auf fast 300.000 – im Vergleich zum Jahr 2019.
Die Gründe sind vielfältig, allen voran steht die geringe Bezahlung gegenüber langen Arbeitstagen und nicht familienfreundlichen Arbeitszeiten. Viele Ansätze werden derzeit geprüft, die Dehoga (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) sieht verschiedene Möglichkeiten zur Begrenzung des Problems, angefangen beim Abbau von geringfügig Beschäftigten bis zur 4-Tage-Woche.
Für viele Beschäftigte kommen diese Ideen zu spät. Sie haben sich im Zuge der erzwungenen Corona-Pause alternative Möglichkeiten gesucht, Ihren Arbeitsalltag familien- und freizeitfreundlicher zu gestalten und das bei gleichem oder besserem Einkommen.
Jetzt liegt es an der Gastronomiebranche sich alternative und für beide Seiten gangbare Wege für mehr Personal zu suchen.